Whistler...💓

Okay...ich gebe es zu. Diesen Post schiebe ich seit Wochen, nein mittlerweile sogar 1,5 Monaten vor mir her...einfach, weil es neben sooo vielen Bildern (fast 300) auch zwei Tage voller wunderschöner Eindrücke waren. Da es mittlerweile etwas her ist, dass ich dort war, habe ich die Häfte ganz bestimmt schon wieder vergessen. Ich werde dennoch versuchen, euch möglichst detailliert von meinem ersten Trip nach Whistler zu berichten und so die Erinnerung daran wieder etwas aufleben zu lassen 😊


Auf dem Valley Trail wird aufeinander Rücksicht genommen



Der Trip wurde überhaupt erst möglich, weil ich zwei Tage hintereinander frei bekommen habe. Ich habe hin und her überlegt, was ich mit so viel Zeit anfangen könnte...Seattle? Mh nein, ich will in die Natur...Vancouver Island? Au ja, aber es ist entweder teuer oder kompliziert, dorthin zu gelangen. Die günstige Fähre fährt vom anderen Ende der Stadt ab, die nächstgelegende Fähre ist zu teuer. Der Flieger wäre zeitlich perfekt, ist aber unbezahlbar. Und der Gedanke, ein Flugzeug zu nutzen, welches zur Landung auf eine Wasseroberfläche zurast, eher abschreckend 😅 Also Whistler! Ich habe nach verschiedenen Möglichkeiten gesucht, dorthin zu gelangen und bin auf die Seite Poparide gestoßen, auf der Mitfahrgelegenheiten gesucht und angeboten werden. Dort hat jemand eine Anzeige gepostet, dass er Donnerstagfrüh nach Whistler und Freitagabend zurück nach Vancouver fahren möchte. Perfekt! Ich habe Christoph angeschrieben und gefragt, ob er noch einen Platz übrig hat und er hat sofort geantwortet, dass ich auf beiden Fahrten mitkommen kann. Also noch schnell ein Bett im HI Whistler gebucht und schon stand mein zweitägiger Trip!


Da wir Nord Vancouver als Treffpunkt ausgemacht haben, musste ich irgendwie dorthin gelangen...möglichst, ohne viel Geld für den Bus auszugeben 😁 Dabei sind mir die kostenfreien Shuttle eingefallen, die sowohl zum Grouse Mountain (hier habe ich davon berichtet), als auch zur Capillano Suspension Bridge fahren. Ich habe mit Christoph ausgemacht, dass wir uns an zweiterer treffen und bin morgens mit Frühstück und Kaffee bewappnet zum Bus aufgebrochen. Da ich den Bus zum Grouse Mountain ohne Probleme nutzen konnte, bin ich ganz naiv davon ausggegangen, dass dies auch bei dem Bus zur Suspension Bridge der Fall sein würde. Allerdings habe ich nicht berücksichtigt, dass diese im Gegensatz zum Grouse Mountain Eintritt kostet und so wurde ich ständig von Mitarbeitenden angesprochen, die versucht haben, mir Tickets zu verkaufen 🙈 Ich habe gesagt, dass ich mich vor Ort mit einem Freund treffen würde, der auch noch keine Eintrittskarte zur Brücke hat, um diese abzuwimmeln. Da ich mich wirklich vor Ort mit jemanden getroffen habe, war das nicht mal ganz gelogen, oder? 😅 Ein bisschen schlechtes Gewissen war aber doch da..die Busfahrt dorthin war etwas ernüchternd...könnt ihr euch noch an den super coolen Busfahrer erinnern, von dem ich euch berichtet habe, als es für mich zum Grouse Mountain ging? Nun, dieser Busfahrer war auch cool...genauso cool, um genau zu sein. Denn er hat exakt die gleichen Witze gerissen und genau dieselben Geschichten erzählt, wie der andere 😐 Klar, kann man sich nicht für jede Fahrt etwas Neues überlegen, dennoch war ich etwas enttäuscht, dass der Tourismus so stark ist, dass die Busfahrer alle das gleiche Programm abspulen...die Aussicht auf die und von der Lions Gate Bridge war aber zum Glück ebenfalls genauso atemberaubend wie beim ersten Mal 😊

Am Capilano Park angekommen, habe ich auf dem Parkplatz auf die Mitfahrgelegenheit gewartet. Ein paar Minuten später war er auch schon da und siehe da - ein Deutscher 😆 Es ist immer wieder erschreckend, wie viele von uns hier sind...sooo groß ist unsere Bevölkerung doch auch wieder nicht! Auf dem Weg nach Whistler war auch ein Tscheche dabei, der in Yukon arbeitet und viel von Bären erzählt hat. Da der Fahrer Downhillbiker ist, haben die beiden Bärengeschichten ausgetauscht. Für mich waren da sowohl wichtige, als auch etwas erschreckende Informationen dabei...so ist es wohl typisch für Bären, ihr Gegenüber mit so genannten Bluffs einzuschüchtern - sie rennen auf den Gegner zu, um ihn einzuschüchtern, stoppen im letzten Moment und drehen sich dann um, um gemächlich von dannen zu ziehen...alles, was man dann machen solle, ist entspannt stehen bleiben und bloß nicht darauf zu reagieren 😅 Ist wahrscheinlich gar nicht so einfach, wenn da so ein Schwarz- oder Braunbär auf einen zugerannt kommt...Die Fahrt nach Whistler an sich ist es übrigens schon wert, sich ins Auto zu setzen! Von Anfang bis Ende hat man eine fantastische Aussicht - in Vancouver startend hat man die Skyline Downtowns sowie Stanleypark zur Linken. Danach folgen die Buchten, Inseln und Seen auf der einen Seite, sowie die Coastal Mountains auf der anderen. Ich bin aus dem Staunen gar nicht rausgekommen und war froh, nicht am Steuer gesessen zu haben 😅 Insgesamt benötigt man nur 1,5 Stunden, um von Vancouver bis nach Whistler zu gelangen. 1,5 Stunden, die sich wie 15 Minuten anfühlen, weil es während der ganzen Autofahrt neue Dinge zu entdecken gibt. Diese Fahrt werde ich definitiv noch einmal machen!

In Whistler hat Christoph mich direkt an der Touristen Information rausgeschmissen. Mein Plan war, vom Stadtzentrum bis zum Hostel zu wandern. Google Maps hat gesagt, das würde nur 2 Stunden dauern...In der Touristeninformation habe ich also gefragt, wie ich dort am besten hinkomme. Das Gespräch kommt mir noch immer seltsam vor und lief ungefähr so ab (stellt euch einfach eine Holzhütte vor, die vollgepackt war mit WANDERkarten, WANDERstöcken, WANDERzubehör allgemein):
"Guten Morgen, ich möchte gern von hier zum HI Hostel kommen, können Sie mir einen Weg empfehlen?"
"Guten Morgen, ja nehmen Sie am besten den Bus XY, der bringt sie direkt vor die Tür und fährt alle 30 Minuten"
"Achso, nein ich wollte eigentlich dorthin wandern, gibt es dort einen Weg, den man nutzen kann?"
"Sie wollen zum HI WANDERN?"
"Äh...ja?"
"Sie wissen aber schon, dass das locker 1,5 oder 2 Stunden dauern wird?"
"Äh ja....nach Google werde ich ungefähr zwei Stunden brauchen"
"Und sie wollen den ganzen Weg wandern oder nur einen Teil davon?"
"Äh...eigentlich den ganzen...ich habe fünf Stunden Zeit, bis ich einchecken kann, also sollte das passen"
"Okay, also hier auf dieser Karte ist der Valley Trail gelb eingefärbt, den können Sie nehmen, aber das wird ungefähr zwei Stunden dauern. Zwischendurch kommen Sie an einem kleinen Ort vorbei, dort können Sie eine Pause machen. Sind Sie sicher, dass Sie den ganzen Weg WANDERN wollen?"
"Eigentlich schon, ja. Ich bin hier zum Wandern und zwei Stunden erscheinen mir nicht so viel zu ein...geht es denn die ganze Zeit bergauf?"
"Nein, aber normalerweise nehmen die Leute den Bus"
"Mh, ja...also...okay..Danke?"
😆😅 

Bewappnet mit einer Karte, habe ich mich kurz ins Stadtzentrum gesetzt und mir den Weg genau angeschaut, den ich bestreiten wollte...es sollte an Seen und durch Wälder gehen. Etwas beunruhigend war, dass mein Ziel nicht mehr auf der Karte verzeichnet war 😅 Aber wird schon gut gehen...Ich habe mich noch kurz bei Tommi gemeldet und dann ging es auch schon los...In die falsche Richtung. Verflixt, also umgedreht und in die andere Richtung gelaufen...und bei den Skilifts angekommen. Was zur Hölle?! Ich bin eine Stunde lang durch das Zentrum geirrt, um den Start des Trails zu finden 😆😂 Irgendwann habe ich es aufgegeben und habe in einem kleinen Souvenirlädchen danach gefragt....dort habe ich auch eine Kette gefunden, die ich mir als Andenken an Whistler mitgenommen habe 😊 Die Frau konnte mir endlich die richtige Richtung verraten und so ging es dann etwas später als geplant los....Hier die ersten Eindrücke: 

Whistler Touristeninfo....wenig supportive irgendwie...

Whistler Stadtzentrum. Sehr romantisch 😍 Stellt euch das mal im Winter vor!

Der unscheinbare Start des Valley Trails...

Berge und Wälder...perfekt!

Immer der gelben Linie nach 😋

...und entlang der Lachswanderroute 🐟

Neben diesen Bäumen fühlt man sich ganz klein
Der Wanderweg an sich war sehr gut ausgebaut. Wenn man den Start der Route erst einmal gefunden hat, kann man sich durch eine gelbe Linie auf dem Boden und Schildern an jeder Wegverzweigung  fast gar nicht verlaufen. Am Beginn läuft man erst einmal um einen großen Golfplatz vorbei, von dem ich auch schon ngehört habe, dass es dort in letzter Zeit immer wieder zu "Vorfällen" mit Bären gekommen sei...ich hatte echt ein bisschen Schiss vor einer Begegnung mit einem Bären, der dann auch noch diesen Bluffangriff durchführen könnte, denn ich könnte ganz bestimmt nicht ruhig stehen bleiben, sondern würde wegrennen, was aber erst recht den Jagdtrieb des Tieres wecken würde 😅 Also lief ich die ganze Zeit Kraftklublieder singend oder Selbstgespräche führend vor mich hin 😁 (Erst vor kurzem habe ich erfahren, dass auch Klatschen reichen würde...)
Schon die ersten Schritte zeigen eine wunderschöne Aussicht. Ich hatte super viel Glück mit dem Wetter, die Sonne hat geschienen, es war sehr warm, aber auch ein leichter Wind wehte die ganze Zeit.


Aussicht zu Beginn des Trails






Es ging während des gesamten Trails durch Wälder, vobei an Wohnhäusern (ich war nicht ganz unneidisch 😜) und auch viele Seen boten etwas Erfrischung an. An einem eben dieser habe ich eine kleine Pause eingelegt und die Aussicht genossen. Etwas weiter unten am Ufer konnte man Ruderboote oder Kanus ausleihen, sich auf Slacklines ausprobieren oder Volleyball spielen. Diesmal alles nichts für mich, ich bin hier zum Wandern 😁 Es ging erstaunlich gut voran, also habe ich auch ein paar kleinere Umwege riskiert...scenic routes, wie man im Englischen sagt. Und oh ja, tolle Aussichten haben sich hier immer wieder gezeigt:


Zwischendurch konnte man sich immer wieder ausruhen, etwas trinken und Snacks zu sich nehmen

Könnte sich noch jemand vorstellen, hier zu leben? Mit Aussicht auf einen blauen See und Bergen im Hintergrund? 😍




An die Ornithologen unter uns...was ist das? 😅

Perfektes Plätzchen für ein Picknick

Halbzeit geschafft...dachte ich...Hallo Spiegelbild 👋 und Sonnebrand...


















 Nach zwei Stunden Wandern wurde ich dann doch langsam nervös...ich hatte das Hostel immer noch nicht erreicht. Und war dem Ende meiner kleinen Wanderkarte schon ganz nahe...ohne Internet und mitten im Wald hab ich überlegt, ob ich nicht vielleicht etwas ZU optimistisch war, das Hostel zu finden? Hatte die Mitarbeiterin in der Touristeninfo gesagt, dass es direkt am Trail liegt? Ich konnte mich nicht mehr erinnern...und der Wald hörte einfach nicht auf...war das Hostel im Wald? Eigentlich nicht, ich hatte mir zumindest mal kurz ein Bild der Umgebung dessen auf Google Maps angeschaut...Was ist, wenn ich schon daran vorbeigelaufen bin? Was ist, wenn es nicht direkt hinter dem Ende der Wanderkarte liegt, sondern noch weiter außerhalb? Mit meiner Nervosität steig auch meine Schrittgeschwindigkeit. Der Weg sah mittlerweile auch immer weniger nach Wanderweg aus, sondern war auch nur noch ein Gehweg neben dem Highway. Und irgendwann hörte auch dieser einfach auf. Er endete einfach an einer Straße 😅 Der Akku meiner Polaruhr war jetzt auch fast leer, ich sollte also bald nicht mal mehr die zurückgelegten Kilometer erfahren können, an denen ich mich bisher immer ungefähr orientiert hatte...Dann tauchte plötzlich das Schild auf - Olympic Village Whistler. War dort nicht das Hostel? Und da! Ein Bus! Und tatsächlich...in der Weite konnte ich endlich ein paar Häuser erkennen, eines davon war auch das HI Whistler....mannomann 😆🙈







Im Hostel angekommen, war ich wirklich beeindruckt. Sauber. Still. Groß. So ganz das Gegenteil vom Cambie, zu dem ich mittlerweile eher eine Hassliebe lebte 😅 Das Zimmer war sehr gemütlich, ein gemischtes Vierbettzimmer. In alter Gewohnheit schnappte ich mir gleich eines der oberen Betten am Fenster, ruhte mich kurz auf, meldete mich zu Hause und ruhte mich kurz aus, als kurze Zeit später auch schon einer der Mitbewohner hereinkam. Christian aus...Deutschland! 😄 Wir haben uns von Anfang an super gut verstanden, leider erzählte er mir, dass er morgen schon wieder nach Hause fliegen würde. Es war aber echt spannend, sich auszutauschen - er am Ende seines Working Holidays, ich am Anfang dessen. Er gab mir noch die Visitenkarte seines Chefs, damit ich mich im Winter bewerben kann und die Empfehlung, die Wrecked Trails im Wald hinterm Hostel zu erkunden. Mh...verunglückte Züge? Wollte man sich das anschauen? Christian zog weiter, um seinen letzten Abend in Kanada zu feiern und ich informierte mich über diese Empfehlung...und erfuhr, dass es sich um Güterzüge handelte. Okay, das klingt schon besser! Also ging ich schnell duschen, aß eine Kleinigkeit und schon ging es weiter. Der untergehenden Sonne entgegen.

In diesen Wäldern befindet sich der mittlerweile nicht mehr so geheime Tipp der Wrecked Trains










Ich fragte vorsichtshalber noch einmal im Hostel nach dem Weg. Laut Mitarbeiter dauerte es maximal eine halbe Stunde, dorthin zu gelangen. Es war schon 19 Uhr...mh, sollte schaffen. Ich beeile mich einfach. Es stellte sich heraus, dass der Tip wirklich gut war, um Abends nochmal eine kleine Runde zur Erholung zu drehen. Der Wald war wunderschön und die Sonne schien durch die Bäume durch, wodurch ein tolles Licht entstand. Aber auch hier packte mich so ganz langsam wieder die Nervosität - war es nicht riskant, zum Sonnenuntergang in den Bergen zu sein? Wird es mit einem Mal dunkel, wenn die Sonne hinter den Bergen versinkt? Ihr merkt schon, der Trip hat mich ziemlich häufig ziemlich nervös gemacht 😅 Und auch hier mussten wieder Kraftklublieder herhalten...ich redete mir ein, so die Bären fernzuhalten, aber es war wohl eher, um mich selbst zu beruhigen 😁 Plötzlich kam mir eine nervös aussehende Frau entgegen...ich fragte sie, ob sie einen Bären gesehen hatte und sie antwortete nur: "Bären? Nein, Bären nicht. Ich suche meinen Ehemann. Er sollte vor einer halben Stunde eine Abkürzung durch den Wald nehmen und nun kann ich ihn nicht mehr finden" 😨 Und weg war sie auch schon wieder...okay. Ich bleibe auf den Wegen 🙈 Irgendwann traf ich auf eine Hängebrücke, die über einen reißenden Fluss führte. Normalerweise habe ich Angst vor Brücken, aber irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass mir dort ganz bestimmt kein Bär begegnen würde. Und die Brücke machte einen wirklich guten Eindruck...beim ersten Überqueren habe ich mich noch mit beiden Händen festgehalten - es schaukelte so sehr! Aber da ich alleine war, bin ich ein paar mal hin und her gelaufen, bis ich mich sicher gefühlt habe...und am Ende konnte ich sogar mitten auf der Brücke stehen bleiben und habe mich gut dabei gefühlt 😊




Es stellte sich heraus, dass direkt hinter dieser Hängebrücke die Wrecked Trains zu finden waren 👏 Allerdings war es langsam schon etwas dämmrig...und ich entdeckte die Schilder, auf dem vor Bären gewarnt wurde. Weit und breit war kein Mensch zu sehen...Uiuiui, schnell ein paar Bilder machen und dann wieder zurück. Ich konnte ja morgen früh wieder kommen. 





Da das Hostel eher abgelegen war, gab es dementsprechend viele Möglichkeiten zum Einkaufen. Lediglich ein kleiner Tante Emma Laden oder Convenience Store, wie sie hier heißen, war gegenüber gelegen. Also musste ich kreativ werden: zum Abendbrot gab es die heiß begehrten 50cent Chinanudeln (liebe FOESis, ich habe dabei an euch denken müssen 😋) und eine Dose Bohnen, welche ich auf der Terasse mit Blick auf die untrgehende Sonne hinter den Bergen genossen habe. Danach bin ich nur noch ins Bett gefallen 😌

Am nächsten Morgen konnte ich entspannt ausschlafen. Ich wusste ja jetzt, dass ich für die Strecke zurück zum Stadtzentrum Whistlers ungefähr 2 bis 2,5 Stunden brauchen würde und wir haben uns erst für 19 Uhr für die Rückfahrt verabredet. Diesmal konnte ich mich nicht mit dem Frühstück aus dem Tante Emma Laden anfreunden, deshalb habe ich das hosteleigene Café ausprobiert. Dort habe ich mir ein Frühstückssandwich und Joghurt mit Früchten geholt. Gar nicht mal schlecht 😊 Anschließend wollte ich den Wrecked Trains noch einmal eine Chance geben. Mit dem Wissen, dass es noch ein paar Stunden hell bleiben würde, war ich schon viel entspannter 😅 Der Weg zu den Zügen erschien mir viel kürzer als am Abend zuvor und es waren weitaus mehr Menschen unterwegs. Darunter auch eine Gruppe an Jugendlichen aus Toronto. Sie fragten mich, ob ich ein Bild von ihnen machen könnte und wir unterhielten uns sehr nett. Nicht zum ersten Mal wurde mir berichtet, British Columbia viel naturmäßig viel schöner sei als Ontario...aber das werde ich ja bald selbst beurteilen können 😋 






Hier habe ich nach Abzug der torontonischen (?😄) Reisegruppe noch lange die Stille genossen. Ganz genau bis eine Familie kam, um den Ort zu besuchen 😅 Also habe ich mich wieder auf dem Weg Richtung Hostel gemacht und bin daran vorbei wieder zurück zum Valley Trail gegangen. Sehr weit bin ich nicht gekommen, denn ich hatte kurz hinter dem Hostel einen Wegweiser zu einer alternativen Wanderroute gefunden...na die nehme ich doch! 😎 Es stellte sich heraus, dass dieser Weg immer entlang eines reißenden Baches führte...mal bergauf, mal bergab, mal dicht mit Laubbäumen bewaldet, sodass es sich nach einem richtigen Regenwald anfühlte, mal mit kargen, hohen Nadelbäumen bewachsen, die mich an heimische brandenburgische Wälder erinnert haben 😊









Zwischendurch hatte man atemberaubende Ausblicke auf den Fluss. Dabei bin ich immer wieder einem älteren Herren aus Großbritannien begegnet, der auch alleine unterwegs war. Irgendwann haben wir angefangen, die Aussichten zu bewerten, wenn wir uns wieder getroffen haben 😄 "Und, ist es besser als die sieben von eben?" - "Naja, ich würde sagen, es ist eher eine fünf...nicht so gut wie die neun, aber besser als die drei" - "Oh, Sie sind kritisch. Das ist gut, da kann ich mich auf Ihr Urteil verlassen" 😄 Wir haben uns bei unseren Treffen auch darüber unterhalten, wie es ist, allein zu reisen, denn eine Frage, die mir IMMER WIEDER begegnet ist "Wo sind denn deine Freunde? Du kannst doch nicht ganz allein reisen?". Doch. Kann ich. Guck: geht. Und ich genieße es sogar. Meine britische Bekanntschaft war hier derselben Meinung und erzählte mir, dass er auch oft doofe Sprüche zu hören bekommt, warum er denn nicht mit seiner Frau verreist. Oder warum er in seinem Alter noch alleine reist. Es ist das eine, die Motivation dahinter zu verstehen. Etwas anderes, wenn man sich dafür rechtfertigen muss. Irgendwann ist er mir aber davon gelaufen - oder ich ihm? - sodass ich dann wieder allein unterwegs war. Ganz genau, als es für mich über die zweite, wesentlich höhere Hängebrücke ging! Ich kann nun nicht ohne Stolz verkünden, dass ich diese nun ohne Angst überqueren kann 😊 Trotzdem fand ich es etwas schade, an den Aussichtspunkten nun keine so nette Gesellschaft mehr zu haben.


Pause. Geschafft, aber glücklich 😊
Irgendwann habe ich festgestellt, dass der Wanderweg, für den ich mich entschieden hatte, zu einem See führte, der wunderschön sein soll. Leider wäre es zeitlich ziemlich eng geworden und so entschied ich mich dafür, die Hängebrücke als einzige Überquerungsmöglichkeit über den Fluss zu wählen und mich langsam auf den 'Heimweg' zu machen. Diesmal erschien mir der Weg weniger lang wie am Vortag 😅 Und auch hier, zum (Un)Glück keine Bärensichtung...🐻








Zurück in Whistler habe ich mich umgezogen und es mir mit einem Eiskaffee und meinem E-Book in der Sonne gemütlich gemacht. Wie Urlaub! 💓😎 Abends habe ich in der Old Spaghetti Factory gegessen, einem fancy Laden, in dem es fast nur Nudelgerichte gibt 😍 Als einzige Person auf der Terrasse, weil alle anderen drinnen sitzen wollten. Dabei hat die Sonne so toll geschienen, ein leichter Wind hat geweht. Einfach perfekt. Glücklich, müde und vollgefuttert habe ich schließlich auf Christoph gewartet, um zurück nach Vancouver zu fahren. Auch hier hat mit dem Treffen alles geklappt, er wollte noch auf zwei weitere Mitfahrer warten, die auch nach Vancouver mussten und so hat er mir Videos vom Downhillbiken gezeigt, bis die anderen kamen....das wäre dann das nächste Level der Angst-Bewältigungs-Projektes 😅 Sieht nach viel Spaß aus, aber man braucht auch ganz schön Mumm, um mit einem Vollkaracho einen Berg herunterzubrettern. Die Rückfahrt war noch schöner als die Fahrt nach Whistler, da wir nun den Sonnenuntergang hinter den Inseln betrachten konnten. Unbeschreiblich, wirklich. Solltet Ihr die Möglichkeit haben, nach West Kanada zu kommen - mietet euch ein Auto und fahrt den Sea to Sky Highway während des Sonnenuntergangs! Autofahren kann kaum schöner sein und man hat zwischendurch immer wieder die Möglichkeit, an Aussichtspunkten die Sicht zu genießen 🌅🌄 Abends bin ich dann nur noch ins Bett gefallen...am nächsten Tag stand wieder Arbeiten an. Ich fühlte mich, als hätte ich nicht zwei Tage, sondern zwei Wochen frei gehabt 😄 Whistler, ich komme wieder...vielleicht sogar im Winter, zum Arbeiten? 😋

Das wars mit dem Whistler Beitrag. Endlich. Ich habe versucht, euch so genau wie möglich zu beschreiben, wie meine viel zu kurze Zeit in Whistler war und konnte euch bei weitem nicht alle Bilder zeigen, aber vielleicht reicht mein Beitrag ja schon, um in euch die Lust zu wecken, in diesem wunderschönen Ort einmal Urlaub zu machen 😉 Er ist nicht sehr groß, aber für Naturfreunde genau das richtige Ziel! 🌿🍀🌳🌲🍃

Kommentare

  1. That was a wild ride! :D
    Die Angst vom Weg abgekommen zu sein..too real^^
    Dein Trip macht mich sehr neidisch, klingt absolut entspannend und erholend :)

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